Was haben Studenten, Wissenschaftler, Professoren und Dozenten sowie Leseratten gemeinsam? Richtig: sie alle pilgern regelmäßig in die Deutsche Nationalbibliothek, um ihren Lese- und Wissensdurst zu stillen. Knapp 700 Besucher besuchen täglich diesen einen von zwei Nationalbibliothek-Standorten. Der Social Media Club Frankfurt hat nun gemeinsam mit der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen ermöglicht.

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Text zum Film:

Mit Sicherheit gibt es keinen Frankfurter, der an diesem imposanten Gebäude nicht schon einmal vorbeigekommen ist. Die Deutsche Nationalbibliothek. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Institution, hinter den Kulissen eines Haus, deren gesetzlicher Auftrag darin besteht, (Zitat) „lückenlos alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen sowie im Ausland erscheinende Germanica und Übersetzungen deutschsprachiger Werke sowie die zwischen 1933 und 1945 erschienen Werke deutschsprachiger Emigranten zu sammeln, dauerhaft zu archivieren, bibliografisch zu verzeichnen sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“? Der Social Media Club Frankfurt hat in enger Kooperation mit der Deutschen Nationalbibliothek jetzt einen intimen Blick hinter die Kulissen dieser Bundeseinrichtung ermöglicht.

Alles beginnt mit einem Blick in das Deutsche Exilarchiv. Dieses Archiv stellt eine besondere Aufgabe der Nationalbibliothek dar, nämlich die Sammlung und Erschließung von Zeugnissen deutschsprachiger Emigranten sowie des Exils in der vorhin schon genannten Zeitperiode 1933-1945.

So finden sich Exponate in der Sammlung wie mehrere kenianischen Figuren, die die Schriftstellerin Stefanie Zweig mit aus ihrem Exil in Afrika nach Deutschland brachte. Aber auch viele wertvolle Schriftstücke unter anderem von Siegmund Freud sowie einen österreichischen und tschechischen Pass des Schriftstellers Richard Arnold Bermann. Jedes dieser Stücke erzählt eine einzigartige Geschichte nach, bei vielen dieser Geschichten hat man einen Kloß im Hals. Besonders wertvolle Exponate lagern in einem besonderen Tresor. Hier hat es konstant 18° Grad Celsius bei 50% Luftfeuchtigkeit, um die Exponate besonders vor dem Verfall zu schützen.

Tief beeindruckt vom Deutschen Exilarchiv geht es wieder durch die unterirdischen Katakomben zurück ins Erdgeschoss für Teil 2 dieses Social Media Walks. Nicht ohne zuvor bereits festzustellen: „Es gibt viele Bücher.“ (O-Ton einer Teilnehmerin)

Und das trifft es auf den Punkt. Die genauen Zahlen werden uns dann im Laufe des Abends noch viel mehr staunen lassen. Zunächst gibt es ein paar Informationen über den Bau der Deutschen Nationalbibliothek an der Adickesallee in Frankfurt, der am 14. Mai 1997 bezogen wurde. Dies übrigens das Modell des Gesamtbaus, zu finden in der Eingangshalle. Die Deutsche Nationalbibliothek verfügt nicht nur über Leseräume sondern auch über einen Vortragssaal mit insgesamt etwa 375 Plätzen. Im Tagungsraum, der 18 Personen fassen kann, hängen die Portraits der bisherigen Generaldirektoren der Nationalbibliothek. Das fünfte Portait wird dann übrigens endlich eine Frau zieren, Ute Schwens leitet derzeit die Geschicke in der DNB Frankfurt.

Vom Kongresszentrum geht es denn wieder hinter die Kulissen der Öffentlichkeit, die vollgepackt mit spannender Technik sind. So zum Beispiel einer Bücherförderanlage. Warum die nötig ist, zeigt sich bei einem Blick auf einige Statistiken:

Der Bücherbestand der Deutschen Nationalbibliothek lagert in drei unterirdischen Buchmagazinen, die insgesamt etwa 31.000m² Nutzfläche fassen. Das entspricht in etwa 4 ½ Fußballfeldern. Da wie zu Beginn dieses Beitrages erwähnt, alle deutschen Publikationen von der Nationalbibliothek gesammelt werden, kommen täglich 2.000 Print-Neuzugänge und 5.000 Online-Medien hinzu. Unter dieser Prämisse reicht die verfügbare Fläche bis zum Jahr 2035. Aber kein Problem: das Grundstück gegenüber der Bibliothek, wo heute noch eine Tankstelle residiert, gehört dem Bund und ist schon für eine Bibliothekserweiterung ins Auge gefasst. Derzeit befinden sich in der DNB 170 Kilometer gefüllte Bücherregale, pro Jahr kommen etwa 3 Kilometer hinzu. Wer die Menge an Büchern und Regalen nicht mit eigenen Augen gesehen hat, wird die schlichten Zahlen kaum begreifen können. Übrigens wird nicht nach Autoren oder Themen sortiert, sondern einfach nach Eingang der Medien, also quasi nach zeitlicher Sortierung.

Die finale Sehenswürdigkeit an diesem Abend ist der Besprechungsraum auf dem Dach des Hauptgebäudes und die wunderbare Sicht auf die Frankfurter Skyline zur blauen Stunde. Die Gelegenheit zum Austauschen und Netzwerken darf beim Social Media Club Frankfurt natürlich nicht fehlen.