Depressionen sind eine Erkrankung voller Widersprüche. Sei es durch die manchmal recht gegenpoligen Gedanken, sei es durch das dadurch angeschobene eigene Handeln: der Widerspruch zerrt an der Seele von Betroffenen. Nicht verwunderlich, dass mir in meinen letzten V-Log-Episoden ebenfalls Widersprüche aufgefallen sind.

Manchmal sitzt man vor dem PC und grübelt, warum man gewisse Dinge eigentlich gesagt hat. Nur zehn, vielleicht zwanzig Minuten oder ein bis zwei Tage später fühlt man vielleicht etwas ganz anderes. Das ist das spannende beim Projekt „5 Millionen Schritte“. Meine V-Logs sind nicht geskriptet, nicht geplant. Ich stelle meine Handykamera auf, schließe eventuell ein Mikrofon an und schon nehme ich auf. Und sage dann das, was ich genau in diesem Moment gefühlt habe.

Soziale Kontakte sind dabei genau so ein intrinsischer Widerspruch, der sich in meinen V-Log-Episoden offenbart hat. Auf der einen Seite erachte ich sie gerade in der derzeitgen COVID-19-Krise für unfassbar wichtig, aber gleichzeitig strengen sie mich auf eine ungewöhnliche Art und Weise an, so dass ich dann doch häufig eher die Einsamkeit wähle.

Diesen Widerspruch versuche ich in der aktuellen Episode des begleitenden V-Logs aufzulösen. Spoiler: das gelingt mir nur teilweise…

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"Diese Gedankengänge, um diesen Vorgang am Laufen zu halten, setzen ein großes Kapazitätslimit."

Dieser Widerspruch zwischen Kontaktsuchen einerseits und Abstandsuchen andererseits ist mir nicht unbekannt. Im Gegenteil. Ich spüre ein Deja vù, habe ich das 2017 nach meiner Pilgerreise auf den St. Olavsweg nach Norwegen bereits schon einmal gefühlt. Besser gesagt, in der Zeit nach der Einsamkeit des Pilgerns und der Rückkehr nach Frankfurt. Vielleicht greife ich das Thema in einer weiteren V-Log-Episode noch einmal auf.

Wo steht das Projekt eigentlich?

Das Knie zwickt mal hier (ja genau, das böse Knie vom eScooter-Unfall im Dezember), der Fuß zwickt mal da… aber im Großen und Ganzen gibt es derzeit beim Laufen keine Probleme. Schön zu sehen war, dass ich durchaus auch wieder mal mehr, als nur „knapp über 10k“ schaffen kann:

Bislang hält die Serie also. Und derzeit spüre ich gute Hoffnung, dass sie noch lange halten kann. 🙂

Habt Ihr weitere Fragen an mich?

Vielleicht habt Ihr jetzt nach Erscheinen der 15. Folge des V-Logs eine Frage zum Projekt „5.000.000 Schritte“ oder zu Depressionen im Allgemeinen? Dann schreibt mir gerne eine Mail (auch anonym) oder benutzt den Hashtag #5MSchritte auf den Plattformen Facebook oder Twitter.

#5MSchritte