Eine Fotografie, ein Video, ein Spiegel: die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich kann für Menschen in einer akuten depressiven Episode eine verzweifelnde Komponente haben. Aber auch in Phasen der Stabilität ist die Wahrnehmung von Anderen selten genau das, was einem die Selbstwahrnehmung vorgaukelt.
Ich war letzte Woche im Kreativatelier 57Nord in Offenbach zu Gast. Dort hatte mich der im Rhein-Main-Gebiet bekannte Fotograf und Social-Media-Liebhaber Percy Walther für ein Shooting vor die Kamera gestellt. Ich bin dorthin mit gemischten Gefühlen gefahren. Denn fotografieerfahren bin ich durchaus, aber ist es nunmal so, dass ich seither aufgrund meines Übergewichts große Probleme habe, gewisse Seiten und Facetten meines Körpers dargestellt zu sehen. Fotos? Gerne! Aber bitte nur schön frontal und so, dass mein Körper bitte kaum zu sehen ist. Was das über mein Selbstwertgefühl aussagt, kann sich jeder an einer Hand abzählen. Ich bin froh, dass Percy mir sehr schnell klarmachte, dass er mich so zeigen will, wie ich wirklich bin.
Und so wurde ich mehr als (positiv) überrascht. Als ich am heutigen Mittwoch die Ergebnisse des Shootings sah. Sah, wie Percy mich dargestellt hat: empathisch, charakter- und emotionsstark. Da wurde mir bewusst, dass das Dilemma meines Selbstvertrauens, meines Selbstwertgefühls und meiner Eigenwahrnehmung noch lange nicht gelöst sind.
Über diesen Themenkomplex spreche ich auch in der begleitenden V-Log-Folge:
Bitte akzeptieren Sie YouTube-Cookies, um dieses Video sehen zu können. Wenn Sie dies akzeptieren, sehen Sie Videomaterial von YouTube, einem Drittdienstleister.
Wenn Sie dies akzeptieren, wird Ihre Einstellung gesichert und die Website neu geladen.
"Der Spiegel nimmt in der Selbstwahrnehmung von depressiven Menschen immer wieder eine entscheidende Rolle ein!"
Wo das Projekt steht
Eine kurze Übersicht noch, wie der aktuelle Projektstand von den „5 Millionen Schritten“ ist, für all diejenigen, die mir nicht auf Twitter folgen:
Tag 2️⃣4️⃣6⃣
Schritte gestern: 10.052
Distanz: 7,99 kmSchrittefortschritt: 2.829.427 / 5.000.000
Distanzfortschritt: 2.136,84 km
Restliche Tage: 254Mentales Gefühl heute: 😌
Körperliches Gefühl: 🤨#5MSchritte #notjustsadWas es damit auf sich hat:https://t.co/zc6omvJQlR
— Daniel R. Schmidt (@DanielRSchmidt) July 22, 2020
Habt Ihr weitere Fragen an mich?
Vielleicht habt Ihr jetzt nach Erscheinen der 20. Folge des V-Logs eine Frage zum Projekt „5.000.000 Schritte“ oder zu Depressionen im Allgemeinen? Dann schreibt mir gerne eine Mail (auch anonym) oder benutzt den Hashtag #5MSchritte auf den Plattformen Facebook oder Twitter.
#5MSchritte
Verwandte Blogeinträge
5. Juli 2020
#5MSchritte (19): Schwäne im Regen
27. Juni 2020
#5MSchritte (18a): Aufarbeitung der Schrittzahlen
25. Juni 2020
#5MSchritte (18): Vorzeitiges Aus?
9. Juni 2020
#5MSchritte (17): die Sorgen der Anderen
19. Mai 2020
#5MSchritte (15): Menschen? Anstrengend.
10. Mai 2020
#5MSchritte (14): Wie geht’s? – Schlecht!
10. April 2020
#5MSchritte (13): Isolation zehrt.
5. April 2020
#5MSchritte (11/12): Im Westen nichts Neues
21. März 2020
#5MSchritte (10): Isolationsschritte?
8. März 2020
#5MSchritte (9): Bewegung als Pille?
1. März 2020
#5MSchritte (8): Das Bett
22. Februar 2020
#5MSchritte (7): Die Müdigkeit
12. Februar 2020
#5MSchritte (6): Falsche Antworten?
6. Februar 2020
#5MSchritte (5): Fragen kommen auf
30. Januar 2020
#5MSchritte (4): Das Gewicht geht rauf?
19. Januar 2020
#5MSchritte (3): Der Kopf schmerzt
10. Januar 2020
#5MSchritte (2): Es regnet.
1. Januar 2020